Rheinische Post: Kommentar: Trump ist Putins bester Mann

Warum der Kreml von Anfang an auf Donald Trump
gesetzt hat, das wurde bei dem Gipfel der beiden Alpha-Männer in
Helsinki endgültig klar. Trump gab Putin genau das, wonach der Russe
seit seinem Amtsantritt zur Jahrtausendwende strebt: Gespräche auf
Augenhöhe und damit die Anerkennung seines Landes als Weltmacht. Doch
damit nicht genug. Der US-Präsident leistet weit mehr für den
Kremlchef. Seit seinem Amtsantritt ist Trump dabei, den Westen zu
spalten, jene scheinbar so übermächtige Phalanx, von der sich Putins
Russland von jeher eingekreist und bedroht fühlte. Aus der Furcht vor
einer westlichen Politik des Regimewechsels in Moskau hat Putin
Kriege in Georgien, der Ukraine und in Syrien geführt. Nun jedoch, da
Trump nicht nur die Institutionen Nato und EU, sondern die
transatlantische Freundschaft und die westliche Staatengemeinschaft
fundamental infrage stellt, könnte der Kremlchef seine Hacker, Trolle
und Agenten getrost in den Sommerurlaub schicken. Putin hat jetzt
Trump. Die tiefen Interessengegensätze, die Russland und die USA
trennen, sind für den Kreml vor diesem historischen Hintergrund kaum
mehr als Peanuts.

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