Donald Trump macht Politik gerne mit der
Brechstange. Das funktioniert schon in der amerikanischen
Innenpolitik nur mit sehr mäßigem Erfolg, in der Außenpolitik ist es
sogar gefährlich. Auf diesem Feld folgt der US-Präsident der Maxime:
Weg mit diplomatischen Konventionen! So etwas könnte ja durchaus
positiv sein, wenn Trump neue Pfade eben nicht stets wie ein
rücksichtsloser Elefant in die Landschaft trampeln würde. Es ist ja
richtig, dass im Fall Jerusalems von Israel längst Fakten geschaffen
wurden, die kaum noch rückgängig zu machen sind. Die Aussichten der
Palästinenser, ihren eigenen Staat am Verhandlungstisch zu erreichen,
sind so schlecht wie noch nie. Daran ändern auch alle UN-Konventionen
und Boykott-Aufrufe gegen Israel nichts. Das haben die arabischen
Regierungen, denen ein informelles Bündnis mit Israel gegen den Iran
längst wichtiger ist als die Palästinenserfrage, eingesehen. Sie
drängen die Palästinenserführung zu schmerzhaften Zugeständnissen.
Trump hätte diesen Prozess als Vermittler begleiten können. Aber das
ist offenbar nicht sein Ding.
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