Im vergangenen Jahr meldeten die
Fluggesellschaften über 200 Fälle von verunreinigter Kabinenluft.
Nach Berichten über Beinahe-Abstürze und halb ohnmächtige Piloten,
die ihr Handwerk nur noch mit Sauerstoffmasken ausüben konnten,
klingt das gefährlich. Haben die Airlines ein Giftgas-Problem? Man
weiß es nicht. Von den gemeldeten Fällen wurden acht als „schwere
Störung des Luftverkehrs“ eingestuft. Betroffen waren verschiedene
Flugzeugtypen und Airlines, was die Ursachensuche erschwert. Außerdem
können solche Vorfälle im Labor nur schlecht untersucht werden, denn
die Flugbedingungen in 10 000 Metern Höhe lassen sich am Boden kaum
simulieren. Deshalb, und nicht etwa aus Gleichgültigkeit der
Fluggesellschaften, dauert die Aufklärung so beunruhigend lange. Zur
Wahrheit gehört aber auch: An Bord sind die meisten Passagiere
schneller als sonst bereit, Gefahren zu wittern. Einige der
vermeintlichen Gift-Alarme wurden inzwischen geklärt: Mal sorgte der
Nagellack der Nachbarin für Panik, mal ein verbrannter Toast, mal
eine geplatzte Parfüm-Flasche. Wirklich gefährlich waren im
vergangenen Jahr allenfalls acht der gemeldeten Fälle. Das sind
natürlich acht zu viel.
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