Rheinische Post: Kommentar / Unwetterwarnungen müssen lokaler werden = Von Christian Schwerdtfeger

Eigentlich hätte niemand von den Unwettern in
den vergangenen Wochen überrascht werden dürfen. Schließlich hatten
die Wetterdienste vor Starkregen und Gewittern gewarnt. Aber es kam
wie immer. Vielerorts wurde man trotz aller Hinweise von der
Heftigkeit der Unwetter kalt erwischt. Bundesweit liefen Tausende
Keller voll, traten Flüsse über die Ufer, gab es Erdrutsche – ein
Milliardenschaden. Ein Grund dafür liegt in der Natur der
Unwetterwarnungen. Sie sind zu allgemein, zu grob, zu oberflächlich
und werden in der Regel schon Stunden im Voraus herausgegeben. Dabei
steht meistens erst Minuten vorher fest, wo und wann sich etwa eine
Gewitterzelle entladen wird. Diese unpräzisen Vorhersagen führen
fatalerweise dazu, dass die Bürger sie nicht mehr so ernst nehmen und
dementsprechend kaum Vorsichtsmaßnahmen treffen. Damit sich das
ändert, müssen die Warnungen lokaler werden. Und genau da setzt die
neue App des Bundesamtes für Katastrophenhilfe an. Denn in sie
fließen auch kurzfristig die Informationen aus den kommunalen
Leitstellen ein. So können die Bürger schnell und sehr lokal vor
Unwettern gewarnt werden, die auch wirklich eintreffen.

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