Die Zeltstadt in Duisburg wird zu einem Symbol
für eine nicht funktionierende Flüchtlingspolitik. Viele Menschen
empören sich: Menschenunwürdig sei die Unterbringung. Dabei ist es
nicht neu, dass Flüchtlinge unter widrigen Umständen leben müssen.
Sogar gemauerte Unterkünfte weisen teils erhebliche Mängel auf:
Schimmel, Ungezieferbefall, defekte Heizungen. Die Bürger verstehen
nicht, dass es angesichts vieler leerstehender Gebäude ein Problem
ist, Flüchtlingen ein richtiges Dach über dem Kopf zu bieten. Der
Fall Duisburg zeigt, wie schwierig der Umgang mit Flüchtlingen ist.
Die Bezirksregierung macht die Zuweisungen, und die Kommunen fühlen
sich allein gelassen. Hoffentlich sorgt die Diskussion um die
Zeltstadt für ausreichend Empörung, dass sich etwas ändert. Duisburgs
Sozialdezernent erklärt, man könne nicht einfach eine Schule
aufschließen und Flüchtlinge einquartieren. Dass eine Zeltstadt, die
einem Unwetter kaum standhalten dürfte, sicherer sein soll als ein
Gebäude, das erst mehrfach überprüft werden muss, ist da kaum
nachzuvollziehen.
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