Das war ein wichtiger Auftritt für Angela
Merkel beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Lange hat die im Inland
angeschlagene Kanzlerin nicht mehr eine solche internationale Bühne
gehabt, auf der sie ihre Stärken zeigen kann. Ein Amtsbonus kann nur
wirken, wenn man ihn auch ausspielen kann. Ihre scharfe Kritik an
jeglicher Abschottung, ihre Mahnung zu Zusammenhalt und sozialer
Haltung in einer dramatisch beschleunigten Welt war ein wichtiges
Signal an Deutschland und das Ausland: Die Kanzlerin ist noch da und
hat nicht vor abzutreten. Amtsmüde ist sie nicht. Sie hat die Politik
von US-Präsident Donald Trump zerpflückt und Frankreichs Präsidenten
Emmanuel Macron für neuen Schwung in der EU gelobt. Das kann auch nur
machen, wer das Heft des Handelns in der Hand behalten will. Dafür
müsste Merkel jetzt aber schnell eine neue Regierung bilden. Denn
natürlich wird im Ausland mit Sorge verfolgt, dass ausgerechnet
Deutschland derzeit keine stabilen Verhältnisse hat. Und je länger
dieser Zustand anhält, desto größer ist die Gefahr, dass das
Vertrauen in die viertgrößte Volkswirtschaft sinkt. Das wäre dann
aber nicht nur Merkels Schaden, sondern auch der der ganzen Republik.
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