Wenn Menschen geholfen werden kann, die hungern
und dursten, die dringend ärztliche Hilfe benötigen oder kein Dach
mehr über dem Kopf haben, dann muss man vorbehaltlos eingreifen. Doch
in der Ost-Ukraine toben seit vielen Wochen erbitterte Kämpfe. Die
Zentralregierung in Kiew sowie der Westen sehen Moskau als
Kriegstreiber. Ihn haben sie mit Sanktionen belegt. Und ausgerechnet
der Kreml empfiehlt sich nun als Retter in der Not. Er spielt sich
als Nothelfer auf. Die Angst in der Ukraine ist verständlich, dass
Moskau eine Friedensmission startet, die in Wirklichkeit eine
getarnte Militärintervention ist und den ost-ukrainischen
Aufständischen zugutekommt. Wer helfen will, soll das tun. Auch
Moskau sollte da nicht ausgenommen werden. Doch der Kreml muss
einsehen, dass seine Hilfe unter größtmöglicher Offenheit geschehen
muss, um politischen Missbrauch und Missdeutung auszuschließen. Die
Konvois könnten vom Roten Kreuz oder anderen humanitären
Organisationen kontrolliert und begleitet werden. Moskau sollte das
nicht ablehnen.
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