Rheinische Post: Kommentar Weiß-blauer Dampf Von Holger Möhle

Kehraus. Jetzt also Tage der Nüchternheit. Doch
vorher sind die politischen Parteien noch einmal in die Vollen
gegangen. Politischer Aschermittwoch heißt: Frontalangriff auf die
Konkurrenz. Und so haben sich die Partner in der großen Koalition
auch dieses Mal nicht geschont. Die SPD will raus aus dem Dauertief,
das für ihren Anspruch einer Volkspartei längst existenzbedrohend
geworden ist. CDU und CSU versuchen derweil weiter ihren Frieden.
Doch das Fingerhakeln wird weitergehen, wenn die Europa-Wahl nicht
das erhoffte Ergebnis bringt. Der neue CSU-Chef Söder gibt schon
einen Vorgeschmack: Der neue Kurs der CDU in der Flüchtlingspolitik
sei der alte Kurs der CSU. Die SPD steht, erst recht von Passau aus
betrachtet, wieder mal vor einem Linksruck. Weiß-blauer Dampf.

Vom verunglückten Faschings-Gag der CDU-Chefin sollte sich die CSU
(und auch die SPD) nicht täuschen lassen. Auch wenn AKK spürbar
konservativer als ihre Vorgängerin Angela Merkel ist, fährt sie ihre
eigene Agenda. Am Aschermittwoch ist alles vorbei? Nein. Jetzt geht
es erst richtig los: rein ins Wahljahr 2019.

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