Rheinische Post: Kommentar / Wild muss Lebensraum zurück bekommen = Von Gerhard Voogt

Jäger und Naturschützer beklagen in seltener
Eintracht das Wildsterben in NRW. Sie wissen um den Ernst der Lage:
Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, werden Fasane und Wildhasen
bald völlig verschwinden. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Fest
steht, dass die neuen Strukturen der Landwirtschaft einen Großteil zu
dieser Entwicklung beitragen. Der Boom bei Biogas und Biodiesel führt
dazu, dass es kaum noch Brachflächen gibt. Oft wird die Ernte mit
breiten Mähwerken und sogar nachts durchgeführt – das bedeutet für
viele Wildtiere den sicheren Tod. Das Sterben der Wildtiere ist ein
Thema, das nicht nur in Fachzirkeln diskutiert werden darf.
NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) muss jetzt die Initiative
ergreifen und bei den Landwirten die Werbetrommel dafür rühren, dem
Wild den Lebensraum zurückzugeben. Hier müssen die
Landwirtschaftskammern stärker eingebunden werden, auf deren Rat die
oft konservativen Landwirte eher hören als auf die Empfehlungen der
biologischen Stationen. Letztlich ist die Rettung des Niederwilds
auch eine Frage von Subventionen. Die Landwirte werden nicht ohne
angemessene Ausgleichszahlungen auf das Geschäft mit dem Okösprit
verzichten.

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