Rheinische Post: Kommentar: Zeitverschwendung

Verhandlungen sind kein Fremdwort. Man kann
trotzdem noch einmal die Bedeutung nachschlagen: Verhandlungen haben
den Ausgleich gegensätzlicher Interessen zum Ziel. Da es nach der
mühsam errungenen und nur knappen Mehrheit auf dem SPD-Parteitag nun
zu Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU kommt, ist völlig klar,
dass beide Lager erneut aufeinander zugehen müssen. Die Sondierungen
haben naturgemäß noch keinen Koalitionsvertrag hervorgebracht, so
sehr die CSU damit auch kokettiert. Das Gezeter von Unionspolitikern,
es dürfe keine Nachbesserungen an dem Sondierungspapier geben, ist
deshalb nervige Zeitverschwendung. Außerdem erscheint die Latte der
taumelnden Sozialdemokraten etwa mit zusätzlichen Härtefallregelungen
für den Familiennachzug von Flüchtlingen für die Union schon jetzt
überwindbar. Sie sollte sich auch einmal klar machen, dass sie ohne
die SPD ziemlich sicher in die Neuwahl marschiert. Es wäre schön,
wenn unnötige Provokationen da mal ausblieben und einfach versucht
werden würde, zielstrebig eine gute Regierung zu bilden.

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