Rheinische Post: Kommentar zu Streiks am Flughafen

Im Kampf um höhere Löhne blockierten die
Sicherheitskräfte gestern wieder 180 Flüge in NRW. Nach nunmehr
sieben Streiktagen ist die Zahl der betroffenen Passagiere an den
Flughäfen Düsseldorf und Köln auf mehrere Tausend gestiegen.
Entsprechend groß ist die Wut der Fluggäste. Auch die Flughäfen
kritisieren zu Recht, dass sie Opfer eines Tarifkonfliktes sind, auf
den sie keinen Einfluss haben: Die Luftsicherheitsassistenten sind
Angestellte von privaten Firmen, die im Auftrag der Bundespolizei für
Ordnung an den Flughäfen sorgen. Trotzdem trifft der Groll die
Falschen. Das Gros der Sicherheitsleute in NRW muss für Stundenlöhne
von unter 8,50 Euro arbeiten. Dass sie mit allen legalen Mitteln für
eine bessere Bezahlung kämpfen, ist ihr gutes Recht. Umgekehrt wollen
wir alle möglichst günstig fliegen. Ein Flug von Düsseldorf nach
Warschau ist aber nur dann für 96 Euro zu haben, wenn die Anbieter
alle nur denkbaren Kosten bis zur Grenze des Machbaren senken. Die
Flughafen-Streiks sind also auch eine Fernwirkung des
Billigflug-Booms, den wir Passagiere selbst ausgelöst haben.

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