Es ist zutreffend, was NRW-Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft über die Befristung von Stellen sagt. Als ein „großes
Übel“ hat sie das Phänomen bezeichnet, bloß Zeitverträge
abzuschließen, wenn es dafür keinen sachlichen Grund gibt. Viele
junge Menschen können so nicht für die Zukunft planen. Eine Familie
gründen, ein Eigenheim erwerben – wer macht das schon, wenn er nicht
weiß, wie es beruflich weitergeht? Auch für ältere Arbeitnehmer
können befristete Stellen eine Falle sein, weil die Zeit auf dem
Arbeitsmarkt gegen sie spielt. Warum aber tut die NRW-Landesregierung
als Arbeitgeberin dann nicht alles, um dieses Übel zu beseitigen?
Zwar ist die Zahl befristeter Stellen im Landesdienst um gut 14
Prozent gesunken. Doch noch immer haben mehr als 12.000 Beschäftigte
nur einen Job auf Zeit. Unwahrscheinlich, dass es für all diese
Befristungen einen sachlichen Grund gibt. SPD-Kanzlerkandidat Martin
Schulz macht mit dem Thema Wahlkampf. Und es war auch ein Ziel der
Landesregierung, sachgrundlose Befristungen abzuschaffen. Sie hätte
mit gutem Beispiel vorangehen müssen.
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