Aus dem „Knöllchen“ dürfte nächstes Frühjahr
eine „Knolle“ werden: Zehn statt fünf Euro „Eintritt“ in die
behördliche Verwarnungswelt sprechen zudem dafür, dass es nicht nur
zu einem Sprachwandel sondern in Maßen auch zu einer
Verhaltensänderung kommt. Wer alle 15 Minuten bis zu 75 Cent
Parkgebühren bezahlen muss, der rechnet sich derzeit gerne aus, dass
er selbst mit „Knöllchen“ günstiger unterwegs ist als auf legalem Weg
– mit der zusätzlichen Aussicht, bei Nichterwischtwerden gratis davon
zu kommen. Die Verdoppelung geht angesichts steigender Einkommen,
Personalkosten und auch Parkgebühren in Ordnung – wenn sie nicht
alleine bleibt. Über Einkommen-, Mehrwert-, Kfz- und Mineralölsteuer
zahlt jeder Autofahrer jetzt schon ein Vielfaches dessen, was der
Staat für die Straßen- und Parkplatz-Infrastruktur ausgibt. Daraus
kann natürlich nicht der Anspruch erwachsen, dass jeder im Großraum
Düsseldorf auf der Kö, jeder im Großraum Berlin auf dem Ku-Damm einen
Gratis-Parkplatz reserviert bekommt. Aber ein dem Bedarf angemessenes
Reservoir mit intelligenten Wegweisern muss schon hinzukommen.
Zumindest so lange der öffentliche Nahverkehr parallel nicht
attraktiver gemacht worden ist.
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