Im Zuge der Tarifverhandlungen im Sozial- und
Erziehungsdienst geht die Vereinigung der kommunalen
Arbeitgeberverbände (VKA) von einem Arbeitskampf in den Kitas aus.
„Arbeitskämpfe sind das wohlfeilste Mittel für die Gewerkschaften, um
Mitglieder zu werben“, sagte VKA-Präsident Thomas Böhle der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Schon
2009 habe es sehr massive Arbeitskämpfe im Sozial- und
Erziehungsdienst gegeben. In der Spitze seien in einigen Regionen bis
zu 19 Tagen die Kitas geschlossen geblieben. „So etwas möchte Verdi
anscheinend den Eltern im kommenden Jahr wieder zumuten“, sagte
Böhle. „Im Sozialbereich sind die Arbeitgeber lange nicht so
angreifbar wie im Erziehungsbereich. Dort lag auch 2009 die
Speerspitze. Das wird diesmal nicht anders sein.“ Böhle sieht im
Gegensatz zur Gewerkschaft Verdi keinen Nachholbedarf für die
Beschäftigten. „Die Zuwächse, die es seit 2009 im Sozial- und
Erziehungsdienst gab, bewegen sich zwischen 20 und 30 Prozent. Das
ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass in den übrigen Bereichen die
Zuwächse bei zwölf Prozent lagen.“ Die von den Gewerkschaften immer
wieder beklagte Geringschätzung der Erzieherinnen gebe es nicht. Das
Spektrum der Verdienste reiche heute von 2529 Euro bis 4637 Euro.
„Das sind nennenswerte Beträge.“ Sollten die finanziellen Belastungen
durch die höhere Eingruppierung zu groß werden, könnten bestimmte
Dienste nicht mehr angeboten werden. „Oder es kommt zu massiven
Gebührensteigerungen“, warnte Böhle.
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