Rheinische Post: Konzept für zivile Verteidigung sieht nur für jeden hundertsten Bürger eine Notaufnahme vor

Wenn es in Deutschland zu Massenevakuierungen
kommt, sind die Behörden nur auf die Notfallunterbringung von einem
Prozent der Bevölkerung vorbereitet. Das geht nach einem Bericht der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) aus
dem ihr vorliegenden Entwurf für die neue „Konzeption Zivile
Verteidigung“ der Bundesregierung hervor. Der Bund nimmt danach eine
Verständigung der Länder auf einen „Aufnahmeschlüssel in Höhe von 1 %
ihrer Wohnbevölkerung“ zur Grundlage auch für seine eigenen Planungen
großräumiger Evakuierungen. In Nordrhein-Westfalen streben die
Behörden somit 178.000 Plätze an, in Rheinland-Pfalz 40.000. Bei
einer Evakuierung von 3,5 Millionen Berlinern gäbe es für sie in
Brandenburg 24.000 Plätze. Dies summiert sich bundesweit auf 800.000
Notfallaufnahmeplätze. „Das ist nicht wenig, und doch wären mehr
Plätze sicherlich immer wünschenswert“, sagte der Vizevorsitzende der
Unionsfraktion, Stephan Harbarth (CDU), der Zeitung. Deutschland
setze alles daran, dass es zu einem Katastrophenfall wie in Fukushima
gar nicht erst komme, erklärte Harbarth. Die wichtigste
Weichenstellung sei dafür der Ausstieg aus der Kernenergie gewesen.

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