Mehr als drei Jahre nach dem Start des
Vorzeigeprojekts der rot-grünen Landesregierung „Kein Kind
zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“ (Kekiz) finden
Wissenschaftler kaum Belege dafür, dass sich eine solche vorbeugende
Politik rechnet. „Land und Kommunen werden weiter daran arbeiten
müssen, um Prävention nicht im Blindflug zu betreiben“, lautet ein
Fazit der Begleitstudie der Bertelsmann-Stiftung, die der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe) vorab
vorliegt. Kekiz ist ein Schwerpunkt der Regierungsarbeit von
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). An dem Projekt sind bisher
18 Modellkommunen in NRW beteiligt. Seit 2012 sollen dort alle
Behörden bei der Bekämpfung von Kinderarmut möglichst lückenlos
zusammenarbeiten. Heute Nachmittag will Kraft die Studie zusammen mit
Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, in Düsseldorf
vorstellen. Wesentliches Ziel von Kekiz ist es, frühzeitig in die
Zukunft sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher zu
investieren, um Folgekosten für die Gesellschaft durch
Arbeitslosigkeit, Frühverrentung oder Drogenabhängigkeit möglichst
gering zu halten. Dass dies durch Kekiz gelingen kann, lässt sich
aber der Studie zufolge bisher nicht beweisen. Zwar gibt es in
einzelnen Städten vielversprechende Ansätze. Im Bericht der
Bertelsmann-Stiftung heißt es jedoch: „Der Nachweis fiskalischer
Effekte präventiver Maßnahmen ist ausgesprochen komplex.“ Externe
Faktoren wie demografischer Wandel oder Zuwanderung machten es
schwer, die Effekte dieser vorbeugenden Politik nachzuweisen.
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