Rheinische Post: Krankenkassen fürchten Chaos bei Start der neuen Zusatzbeiträge

Die Krankenkassen fürchten, dass es bei der
Umstellung auf die neuen Zusatzbeiträge zum 1. Januar 2015 zu einem
organisatorischen Chaos kommt, wie die in Düsseldorf erscheinende
„Rheinische Post“ (Samstagausgabe) aus Kassenkreisen erfuhr. Die
Kassen stünden vor einer „logistisch nahezu unerfüllbaren Aufgabe“,
hieß es. Zudem beklagen die Kassen zu hohe Bürokratiekosten für die
Umstellung. Die 50 Millionen Briefe, die zum Jahreswechsel verschickt
werden müssen, kosteten die Kassen bis zu 40 Millionen Euro, hieß es
aus Kassenkreisen. „Auch die AOK wird natürlich ihre Versicherten
informieren. Wir hätten es aber gerne auf modernem Wege per Internet
oder im Mitgliedermagazin getan“, sagte der Chef des
AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann, der Zeitung auf Anfrage. Das
sei viel effizienter als bundesweit über 50 Millionen
individualisierte Briefe zu verschicken. Die Briefe verschwendeten
„unnötig Versichertengelder“.

Kontext:

Die Kassen müssen dem Gesetz zufolge zum Jahreswechsel ihre
Mitglieder über die neuen Zusatzbeiträge informieren. Wie hoch diese
ausfallen, wissen die Kassen aber erst ab Mitte November, wenn die
Schätzungen für die Einnahmen und Ausgaben der Kassen vorliegen.
Damit wird die Zeit knapp die Beiträge zu berechnen, sie von den
Aufsichtsbehörden genehmigen zu lassen und die Briefe zu verschicken,
zumal die Briefe im Weihnachtsgeschäft versendet werden müssen. Die
Kassen-Mitglieder haben ein Sonderkündigungsrecht, wenn ihre Kasse
einen Zusatzbeitrag erhebt oder diesen erhöht. Wenn die Briefe aber
nicht pünktlich bei den Versicherten ankommen, führt dies zu
Verwirrung bei den Kündigungsfristen.

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