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Krankenkasse: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die AOK
Rheinland wegen des Verdachts auf Betrug zulasten der Beitragszahler.
Der Fall, um den es geht, ist kompliziert. Und für die AOK-Manager
gilt die Unschuldsvermutung. Man kann nur hoffen, dass sie keinen
Arzt zum Schlechter-Schreiben von Patienten anstiften ließen, sondern
nur dafür sorgen wollen, dass Ärzte korrekte Diagnosen eintragen. Es
ist das gute Recht jeder Kasse, die Mittel einzutreiben, die ihr
zustehen. Zugleich zeigt der Vorgang, wie krank das
Finanzierungssystem ist. Erst war es so konstruiert, dass Kassen mit
jungen und gesunden Mitgliedern profitieren. Dann sorgte eine Reform
dafür, dass Kassen mit Alten und Kranken Vorteile haben. Das
produziert Fehlanreize, der Wettlauf um Kranke lässt die Gesamtkosten
explodieren. Auch für Versicherte birgt das Gefahren: Wer
Privatpatient werden will, kann mit dramatisierten Vorgeschichten
Probleme bekommen. Die Finanzreform wäre eine große Aufgabe für die
Jamaika-Koalition. Wegen voller Kassen steht sie leider nicht im
Fokus.
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