Rheinische Post: Kurioses zu „Pegida“

Ob die anschwellenden „Pegida“-Kundgebungen von
politischer Widerständigkeit oder geistig-moralischer Verarmung
zeugen, ist nicht leicht zu entscheiden. Dass aber „Pegida“ manchen
Politiker und nun sogar einen Staatsmann im Ruhestand zu Ideen
verleitet, die ins deutsche Kuriositäten-Kabinett gehören, erstaunt.
Es erschreckt aber nicht wirklich. Seltsame Heilige unter den
Volksvertretern, von denen sich „Pegida“-Demonstranten abwenden,
regen als Antwort auf den neuen Dresdner Adventslieder-Marsch von
„Pegida“ an, man möge in Weihnachtsgottesdiensten islamische und in
Moscheen christliche Lieder singen. Gut, dass es Politiker und
Kirchenleute gibt, die solch eine religiöse Villa Kunterbunt unter
die Verrücktheiten des Jahres zählen. Ex-Kanzler Schröder, der für
den Aggressor Putin Verständnis hegt, verlangt einen „Aufstand der
Anständigen“ gegen „Pegida“, so als wären diese friedlichen
Protestler aus der Mitte der Gesellschaft Unholde. Fazit: Ungleich
törichter als manch unreifer „Pedida“-Beitrag sind einige der
Reaktionen darauf.

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