Es sieht nicht gut aus für die Weltwirtschaft.
Die Wachstumsaussichten fast überall in der Welt sind düster, selbst
China fällt 2012 als Motor weitgehend aus. Vor allem in Europa droht
eine Vertiefung der Schuldenkrise, wenn es den Regierungen nicht
gelingt, die Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels wie versprochen bis
zum Frühjahr in die Tat umzusetzen. Die Märkte wollen endlich Taten
sehen, Worte haben sie genug gehört. Von einer Gefahrensituation wie
im Oktober 1929, als die Große Depression ihren Anfang nahm, ist die
Weltgemeinschaft jedoch noch weit entfernt. Anders als damals
verfolgen die Notenbanken heute eine Niedrigzinspolitik. Erst
vergangene Woche hatte die Europäische Zentralbank entgegen aller
Inflationssorgen ihren Leitzins weiter gesenkt. 1929 waren falsche
Zinserhöhungen der US-Notenbank und anderer Notenbanken nicht nur
Auslöser, sondern wesentliche Ursache der Weltwirtschaftskrise. Die
Warnung von IWF-Chefin Lagarde vor einer neuen Großen Depression ist
überzogen, das wird auch Frau Lagarde wissen. Dennoch vermied sie den
Hinweis nicht. Es ging ihr darum, die Weltgemeinschaft wachzurütteln:
Protektionismus und ausufernde Defizite führen in eine noch größere
Krise.
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