Braunkohle ist teurer als gedacht, ihre
gesellschaftlichen Kosten belaufen sich in diesem Jahr auf 15
Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Forum
ökologisch-soziale Marktwirtschaft für Greenpeace erstellt hat und
die der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) vorliegt. Greenpeace
will die Studie am heutigen Mittwoch veröffentlichen. Die Studie
erfasst die Sanierung ehemaliger Tagebaue, die Kosten durch
Gesundheitsschäden und die Vergünstigungen für die Branche. So
erhalten Braunkohle-Verstromer wie RWE und Vattenfall insgesamt 1,3
Milliarden Euro an Vergünstigungen bei der Ökostrom-Umlage. Allein in
NRW entstehen laut Greenpeace durch Bergschäden an privaten und
öffentlichem Eigentum jährlich Schäden von 150 Millionen Euro.
„Würden diese Kosten auf den Preis einer Kilowattstunde
Braunkohlestrom aufgeschlagen, erhöhte sich dieser um 9,9 Cent auf
gut das Dreifache des aktuellen Produktionspreises“, schreiben die
Autoren. „Die Mär von der günstigen Braunkohle ist nicht haltbar.
Kraftwerke und Tagebaue kosten die Gesellschaft Milliarden, versteckt
in Steuerprivilegien, Ausnahmeregelungen, Folgekosten“, sagt
Greenpeace-Expertin Susanne Neubronner. Sie fordert: „Zum einen muss
der schrittweise Braunkohleausstieg bis 2030 sofort angegangen
werden. Zum anderen müssen die Konzerne vorrechnen, wie sie mit ihren
Rückstellungen die Folgekosten abdecken wollen.“
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