Ein Kommentar von Michael Bröcker:
William Shakespeare hätte an der nun zu Ende gegangenen Aufführung
des CDU-Sommertheaters seine Freude gehabt. Viel Lärm um nichts,
lautet der Schlussakt. In der gestrigen Präsidiumssitzung der CDU,
der ersten nach der Sommerpause, hielten sich die Merkel-Kritiker
(wieder einmal) auffallend zurück. Für die Öffentlichkeit liefern sie
gerne kluge Kommentare, in den Gremiensitzungen indes bieten sie der
Kanzlerin kaum Paroli. Angela Merkel musste nur die Eurobonds erneut
ablehnen und treuherzig versprechen, dass man die
Anti-Krisen-Maßnahmen jetzt besser erklären wolle. Und dass man, ach
ja, den Fokus nun wieder auf den politischen Gegner richten müsse. Da
war der Aufstand schon wieder vorbei. Der Bundesparteitag wird sich,
wie vorgesehen, mit dem Schwerpunkt Bildung befassen. Erreicht haben
die Kritiker der Kanzlerin inhaltlich nichts. Vielleicht sind sie zur
Einsicht gekommen, dass Merkels Methode nach dem Prinzip „Versuch und
Irrtum“ tatsächlich in der Euro-Krise alternativlos ist. Und dass sie
selber offenbar auch nicht das Zaubermittel in der Tasche haben, wie
sich die historische Euro-Krise lösen lässt, ohne CDU-Wähler zu
verunsichern.
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