Zur Katastrophe auf der Loveparade in Duisburg
ist es vermutlich auch durch reine Nachlässigkeiten nach der Abnahme
der Anlage gekommen. Aus einem zentralen Gutachten der
Staatsanwaltschaft, das der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Freitagausgabe) vorliegt, geht hervor, dass im Zugangsbereich
(Rampe Ost) Zäune standen, die man nach der erfolgten Abnahme
vergessen hatte wegzuräumen. In der Expertise des
Sicherheitsexperten Jürgen Gerlach heißt es, dass diese Zäune vor
Beginn der Loveparade dazu dienten, die Eventfläche vor unbefugtem
Zutritt zu schützen. Sie sollten aber vor Öffnung des Geländes aus
dem Bereich entfernt werden. Stattdessen wurden sie aber offenbar nur
an die Seite gestellt. Dadurch sei der Eingangsbereich laut Expertise
in gravierender Weise verengt worden. So sei die engste Stelle
dadurch nur noch 10,6 Meter breit gewesen. Die genehmigte Planung sah
jedoch eine Engstelle von einer Breite von rund 22 Meter vor. Die
Rampe Ost ist der Ort, an dem es zur tödlichen Massenpanik kam und
die meisten der 21 Todesopfer gefunden wurden. Das Gutachten
untersucht, welche Fehler die Verantwortlichen bei der Planung und
Genehmigung im Vorfeld des Festivals mit 21 Toten und mehr als 650
Verletzten gemacht haben. Für das Gutachten wurden Tausende
Aktenseiten und rund 300 Stunden Videomaterial gesichtet – und das
innerhalb eines Jahres von Juli 2016 bis Ende September 2017.
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