Machen wir uns nichts vor: Absolute Sicherheit
vor Terroranschlägen gibt es nicht. Selbst wenn im Flugzeug nichts
passieren könnte, wüssten wir doch im Taxi oder in der S-Bahn vom
Flughafen in die Stadt, dass das Paket im Nachbarauto oder Zugabteil
von niemandem durchleuchtet wurde und sich als Bombe entpuppen
könnte. Trotzdem erleben wir beim Fliegen eine schizophrene
Situation: Sobald auch nur ein Koffer ohne zugehörigen Passagier auf
dem Gepäckband steht, wird der Abflug gestoppt, müssen die Fluggäste
ihre Gepäckstücke identifizieren. Gleichzeitig werden aber
unbeanstandet zur gleichen Zeit Dutzende herrenlose Pakete in
denselben Jet geladen – zum Teil ungeprüft aus Ländern mit mehr als
löchrigen Kontrollen. Während oben das Parfümfläschchen im Handgepäck
konfisziert wird, gehen unten die großen Frachtsendungen ohne
weiteren Sicherheits-Check an Bord. Seit der Al-Qaida-Bombe im
Frachtpaket auf dem Köln-Bonner Flughafen wissen wir, dass das alles
keine theoretische Gefahr ist. Deshalb muss gehandelt werden. Nicht
irgendwann. Sofort. Denn wir wissen jetzt, wo das Terrornetzwerk uns
treffen will. Nicht im Taxi, nicht im Handgepäck, sondern in der
Luftfracht.
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