Rheinische Post: Lufthansa fordertÄnderung des Streikrechts

Vor dem Hintergrund der aktuellen
Piloten-Streikwelle fordert Lufthansa-Passage-Vorstand Karl Ulrich
Garnadt eine Bündelung von Tarifverhandlungen in volkswirtschaftlich
sensiblen Verkehrsbereichen. Garnadt sagte im Interview mit der in
Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Dienstagausgabe): „Wir
respektieren natürlich das Streikrecht. Es gibt aber in der
Verkehrswirtschaft Bereiche, die so sensibel sind, dass Streiks dort
der gesamten Volkswirtschaft massiv schaden. Die Luftfahrt ist in
einer globalisierten Wirtschaftswelt eine nicht zu ersetzende
Infrastruktur. Wir brauchen neue Ansätze, die beispielsweise
vorsehen, dass die unterschiedlichen Gewerkschaften ihre
Tarifauseinandersetzungen in einem gemeinsam verabredeten
Zeitkorridor bündeln. Dann kann es nur noch eine von Streiks bedrohte
Periode pro Tarifrunde geben.“ Scharfe Kritik übt Garnadt an der
Piloten-Gewerkschaft Cockpit: „Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit
hat offenbar jedes Maß verloren.“ Die Lufthansa habe wegen der
Streiks an Attraktivität verloren: „Wir sehen bei Privatreisekunden
schon eine deutliche Buchungszurückhaltung, insbesondere bei Flügen
zu klassischen Urlaubszielen. Bei den Geschäftsreisen ist das
glücklicherweise weniger deutlich, weil diese Kunden sehr viel
kurzfristiger buchen“, sagte Garnadt. Das Bemühen des Düsseldorfer
Flughafens um mehr Start- und Landerechte ist für die Lufthansa bei
der Suche nach einem Standort für ihre neue
Langstrecken-Billigflugtochter nebensächlich. „Eine Erweiterung der
Kapazitäten in Düsseldorf ist für uns bei der aktuellen
Standortentscheidung nicht die wichtigste Frage“, so Garnadt in der
Rheinischen Post.

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