Rheinische Post: Maut rückt näher

Ein Kommentar von Klaus Peter Kühn:

Allmählich kreisen die Maut-Staaten Deutschland ein. Nach
Österreich, der Schweiz und Frankreich will jetzt auch Belgien die
Autofahrer zur Kasse bitten. So schön es für unsere Nachbarn
vielleicht sein mag, dass sich Flamen und Wallonen ausnahmsweise
einmal in einer Angelegenheit einig sind, so misslich ist diese
Entwicklung für die Nachbarn. Zum einen müssen wir künftig zahlen,
wenn wir an die belgische Küste, durch den Kanaltunnel oder nach
Frankreich wollen. Zum anderen werden viele pfiffige ausländische
Autofahrer – vermutlich viele mit NL-Kennzeichen – künftig auf die
ohnehin verstopften deutschen Autobahnen ausweichen. Dies wiederum
dürfte hierzulande die Debatte um eine Pkw-Maut beflügeln – und ihr
ein wenig von ihrer Unpopularität nehmen. Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer sagte unserer Zeitung vor wenigen Tagen zu diesem
Thema, in seinem Haus gebe es keine Denkverbote. Im selben Atemzug
nannte er den Straßenbau „verheerend unterfinanziert“. Obwohl die
deutschen Autofahrer zig Milliarden Euro an Abgaben pro Jahr zahlen,
trifft dies zu, denn die Abgaben sind nicht zweckgebunden. Die
deutsche Pkw-Maut, so scheint es, ist nur noch eine Frage der Zeit.

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