Rheinische Post: Mehr als eine Millionen Kinder in Hartz IV bekommen Schulstarter-Paket

Die Zahl der Kinder aus Hartz-IV-Familien, die
ein Schulstarter-Paket erhalten, hat die Millionen-Marke
übersprungen. Zu Beginn des Schuljahres 2017/2018 bekamen 1.006.156
Kinder und Jugendliche Zuschüsse für Hefte, Stifte und Sportsachen.
Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der
FDP-Fraktion hervor, die der Düsseldorfer „Rheinischen Post“
(Freitag) vorliegt. Im August 2016 waren es rund 956.000 und im Jahr
davor 964.000 Kinder und Jugendliche. Damit kommt der übergroßen
Mehrheit der schulpflichtigen Kinder langzeitarbeitsloser Eltern
diese staatliche Leistung zugute. Die 100 Euro, die zum Start eines
Schuljahres gezahlt werden, sind Teil der Bildungs- und
Teilhabeleistungen für Kinder aus armen Familien. Finanziert werden
je nach Bedarf unter anderem auch Schulausflüge, Schulmittagessen,
Nachhilfe und Fahrten zur Schule. Auch Kinder und Jugendliche aus
Familien, deren Einkommen so niedrig ist, dass sie Anspruch auf einen
Kinderzuschlag oder Wohngeld haben, können die Zuschüsse für ihre
Bildung erhalten. Sie gehen aber häufiger leer aus. Denn die
Beantragung der Hilfen ist von Kommune zu Kommune verschieden. Die
Eltern müssen sich oft aktiv kümmern und wissen häufig nicht, was
ihnen für ihre Kinder zusteht. So räumt die Bundesregierung in ihrer
Antwort ein, dass die Inanspruchnahme von Familien mit Wohngeld oder
Kinderzuschuss statistisch nicht erfasst werde. Der kinder- und
jugendpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Matthias Seestern-Pauly,
sieht darin ein Defizit. Besonders im Bereich der Bildung müsse
sichergestellt werden, „dass bestehende Leistungen und Maßnahmen auch
tatsächlich bei den Leistungsberechtigten ankommen“.

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