Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Was Angehörige Demenz-Kranker bei der Betreuung und Versorgung
leisten, ist enorm. Viele von ihnen leben in permanenter
Überforderung. Ihnen mehr Geld für die Organisation der Pflege zu
geben, ist ein richtiger Schritt. Mit dem zusätzlichen Geld können
sie sich ein Stück Freiheit erkaufen. Die Regierung erhöht den
Beitrag für die Pflegeversicherung dafür maßvoll. Vor dem
Hintergrund, dass es bei Demenz um eine Volkskrankheit mit rasch
steigender Zahl an Betroffenen geht, ist dies nicht zu beanstanden.
Die Solidargemeinschaft wird weniger belastet, je mehr
Pflegebedürftige zu Hause leben. Daher ist eine Stärkung der
häuslichen Pflege zukunftsweisend. Allerdings benötigen die
pflegenden Angehörigen mehr Hilfe als nur zusätzliches Geld. Sie
brauchen mehr fachliche Beratung, eine größere Auswahl an flexiblen
Hilfen und Ausgleich für ihre persönliche Belastung. Zur Lösung
dieser Probleme liefert die Pflegereform zumindest Ansätze. Nicht
akzeptabel ist, dass viele Angehörige Demenz-Kranker schlicht nicht
wissen, dass ihnen bereits heute bis zu 200 Euro monatlich für die
Betreuung zustehen. Ernst gemeinte Hilfsangebote müssen auch breit
kommuniziert und unkompliziert bewilligt werden.
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