Eine Mehrheit von 58 Prozent hat sich dafür
ausgesprochen, dass grundsätzlich jeder im Todesfall automatisch
Organspender sein soll – es sei denn, er hat dem zu Lebzeiten
widersprochen. Dies hat eine repräsentative Umfrage der Krankenkasse
Barmer unter 1000 Versicherten ergeben, die der Düsseldorfer
„Rheinischen Post“ (Freitag) vorliegt. Die aktuell geltende
Rechtslage sieht vor, dass Organe im Todesfall nur dann entnommen
werden dürfen, wenn der Betroffene zu Lebzeiten dem ausdrücklich
zugestimmt hat oder die Angehörigen nachträglich dies als Willen des
Verstorbenen angeben. Nachdem die Organspendenbereitschaft im Zuge
von Skandalen abgenommen hatte, zeigt die Barmer-Umfrage wieder
wachsendes Vertrauen. Die Zahl der Versicherten, die einen
Spender-Ausweis besitzen, nahm um sechs Punkte auf 36 Prozent zu. Bei
Frauen ist die Bereitschaft, im Todesfall Organe zu spenden mit 39
Prozent höher als bei Männern, die dazu nur zu 29 Prozent bereit
sind. Jüngere besitzen häufiger einen Organspendeausweis als Ältere.
So gaben 46 Prozent der 18- bis 25-Jährigen an über ein solches
Dokument zu verfügen. Bei den 51- bis 64-Jährigen sind es nur 34
Prozent. Barmer-Chef Christoph Straub sagte, mit Kampagnen allein
werde man dem wichtigen Thema der Organspende nicht gerecht. „Wir
brauchen strengere Qualitätsvorgaben für Transplantationszentren,
etwa durch gesetzlich fixierte Mindestmengen für Transplantationen.“
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