Rheinische Post: Mircos Mutter hat Mitleid mit der Familie des mutmaßlichen Täters – Exklusiv-Interview mit den Eltern des getöteten Jungen aus Grefrath bei RP Plus

Die Eltern des getöteten Mirco Schlitter aus
Grefrath am Niederrhein haben sich erstmals nach der Verhaftung des
mutmaßlichen Täters im Januar 2011 ausführlich zu Wort gemeldet. Die
Mutter Mircos, Sandra Schlitter, äußerte in einem Interview mit RP
Plus, der iPad-Ausgabe der in Düsseldorf erscheinenden Tageszeitung
„Rheinische Post“, Mitleid mit der Familie des Täters. Als sie
erfahren habe, dass der Mann Kinder habe und verheiratet sei, „habe
ich gedacht, dass er nicht nur eine Familie kaputt gemacht hat,
sondern zwei“, sagte Sandra Schlitter. Die Ehefrau des mutmaßlichen
Täters habe „womöglich mit uns gebangt und von nichts eine Ahnung
gehabt. Auch die Kinder tun mir unheimlich leid. Ihnen geht es fast
noch schlimmer als uns“, sagte Frau Schlitter. Der zehnjährige Mirco
war am 3.September 2010 entführt worden. In einer beispiellosen
Suchaktion fahndete die Polizei nach dem Täter. Fünf Monate später
wurde ein 45-jähriger Familienvater gefasst. Er gestand, den Jungen
in einem Waldstück getötet zu haben und sitzt seit seiner Festnahme
in Untersuchungshaft. Mircos Vater sagte RP Plus, während der
wochenlangen Fahndung sei zu den Polizisten der Sonderkommission ein
sehr intensiver Kontakt entstanden: „Die Beamten haben immer gesagt:
Obwohl wir Mirco nicht kennen gelernt haben, ist er wie ein Sohn für
uns geworden“, sagte Reinhard Schlitter. Der Prozess gegen den
mutmaßlichen Täter soll im Juli in Krefeld beginnen. Mircos Eltern
ließen offen, ob sie als Nebenkläger auftreten werden.

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