Rheinische Post: Mittel für Straßen gerecht verteilen = Von Gerhard Voogt

Die Warnung vor einem Verkehrsinfarkt auf den
Straßen in NRW ist nicht ganz neu. In regelmäßigen Abständen weisen
Studien auf die Auswirkungen des zunehmenden Schwerlastverkehrs hin.
Etliche Bauwerke, die in den 50er und 60er Jahren gebaut worden sind,
halten der Belastung nicht mehr stand. Vielen Autofahrern graut es
schon jetzt bei dem Gedanken an das drohende Chaos im Großraum Köln,
wenn im Zuge der A 1 bei Leverkusen die Autobahnbrücke über dem Rhein
abgerissen wird. Wer trägt die Schuld an der Misere? Auch nach der
ADAC-Studie zeigen die Politiker mit dem Finger auf einander. Der Ruf
nach zusätzlichen Einnahmen, zum Beispiel durch eine Ausweitung der
Lkw-Maut, erscheint angesichts der enormen Investitionen sinnvoll zu
sein. Marode Straßen und zerbröselnde Brücken machen die Forderung
nach einer Pkw-Vignette auch in konservativen Kreisen zunehmend
salonfähig. Bevor die Bürger mal wieder zur Kasse gebeten werden,
muss der Bund für Gerechtigkeit sorgen. In Mecklenburg-Vorpommern
gibt es Autobahnen, die so wenig befahren werden, dass man auf dem
Mittelstreifen gefahrlos picknicken könnte. Die vorhandenen Mittel
müssen nach objektiven Kriterien, und nicht – wie bislang üblich –
mit der Gießkanne verteilt werden.

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