Das Nato-Bündnis prüft, Waffen und Material
seiner neuen Schnelleingreiftruppe für die Ostflanke direkt in den
betroffenen Ländern wie Estland, Lettland und Litauen zu deponieren.
Das sagte General Hans-Lothar Domröse, ranghöchster deutscher
Kommandeur in der Nato, der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Samstagsausgabe). „Bis zum Treffen der
Nato-Verteidigungsminister im Februar 2015 müssen die Pläne dafür
beschlussreif sein“, erklärte der Vier-Sterne-General. Der auf dem
Nato-Gipfel in Wales beschlossene Kampfverband fällt in Dormröses
Zuständigkeit, weil er das Allied Joint Force Command im
niederländischen Brunssum führt.
Gehe man von Putins jüngst geäußerter Drohung aus, seine Truppen
könnten in zwei Wochen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew stehen,
sei das in den drei kleinen baltischen Staaten an der Ostsee nur eine
Frage von Stunden, sagte Domröse. Er denke an ein System, wie es im
Kalten Krieg in Deutschland bei den amerikanischen
Verstärkungstruppen der Fall war. „Vielleicht müssen auch Tanklager
und Sanitätseinrichtungen dort vorbereitet sein“, sagte der General
der Zeitung. „Wir halten uns aber an die Vereinbarung mit Russland:
Nato-Truppen werden dort nicht fest stationiert.“
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