Rheinische Post: Neue Nebeneinkünfte

Die Nebeneinkünfte-Debatte läuft schon über
einen Monat – und steht doch erst am Anfang. Im Kern geht es darum,
Abhängigkeiten derer auszuleuchten, die die Gesetze machen. Da kann
ein üppiges Vortragshonorar für einen brillanten Redner völlig
unverdächtig sein, während bei einem unscheinbaren Strippenzieher das
Jobversprechen für die Zeit nach dem eigenen Ausscheiden im höchsten
Maße die Alarmglocken läuten lassen müsste. Das aber wird man mit
noch so detaillierten Vorschriften für transparente Nebeneinkünfte
nicht in den Griff kriegen. Klarer erfassen sollte man jedoch
mögliche Abhängigkeiten, die sich aus der andauernden Verbundenheit
zum alten Arbeitgeber ergeben. Und Nachbesserungsbedarf gibt es auch
darin, dass „Einkünfte“ eben nicht nur „Einnahmen“ sind; Ausgaben
sollten fairerweise auch mit zählen. Kein Kraut gewachsen ist gegen
den Konflikt von Nebeneinkünften und Neid. In Wahlkampfzeiten ganz
besonders. Und zumindest pikant bleibt es ohnehin, wenn der
Kanzlerkandidat einer „Kleineleutepartei“ selbst großes Geld gemacht
hat.

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