Rheinische Post: Neue Schule in NRW Kommentar Von Detlev Hüwel

Nordrhein-Westfalen bekommt die neue
Sekundarschule. Das steht fest, seitdem sich SPD, Grüne und CDU vor
der Sommerpause auf einen Schulkompromiss geeinigt haben. Dennoch war
die gestrige Experten-Anhörung im Landtag alles andere als eine
Schau-Veranstaltung. Es hat zahlreiche Anregungen gegeben, die beim
weiteren Verfahren zur Sprache kommen und möglicherweise Eingang in
den Gesetzestext finden werden. Ob die neue Schulform, an der auch
jetzt wieder massive Kritik von Elternseite geübt wurde, wirklich ein
großer bildungspolitischer Wurf ist, lässt sich trotz der breiten
Unterstützung derzeit nicht voraussagen. Schließlich ist nicht
bewiesen, dass das längere gemeinsame Lernen (in den Klassen fünf und
sechs) ein erfolgversprechendes Konzept ist. Unstrittig ist
allerdings, dass vor allem in den ländlichen Regionen mit
schwindenden Schülerzahlen neue schulpolitische Wege dringend
erforderlich sind. Hier hat sich die schwarz-gelbe Vorgängerregierung
viel zu restriktiv verhalten. Jetzt ist die Union heilfroh, das Thema
Schulstruktur endlich abräumen zu können. Auch die Bürger seien das
Gezerre um die richtige Schulform leid; als Wahlkampfthema tauge es
schon längst nicht mehr, heißt es.

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