Kommentar von Matthias Beermann
Die entscheidende Phase im Kampf um die Rückeroberung der
einstigen irakischen Millionenstadt Mossul hat begonnen. Von den
Anfangserfolgen und den optimistischen Kommuniqués sollte man sich
nicht blenden lassen: Es wird wohl Wochen und Monate dauern, bis
Mossul von der Terrorherrschaft des Islamischen Staats befreit ist.
Den irakischen Truppen und ihren Verbündeten droht ein blutiger
Häuserkampf, und es dürfte leider auch zahlreiche zivile Opfer geben.
Fällt Mossul, verliert der IS eine wichtige Operationsbasis, vor
allem aber eine wichtige Einnahmequelle. Das wird zwar noch nicht
sein Ende sein, und die Gefahr von Terroranschlägen – auch in Europa
– könnte sogar noch zunehmen, je mehr der IS im Irak unter Druck
gerät. Aber an der Schlacht um Mossul führt kein Weg vorbei, und sie
wird gewonnen werden. Ob es auch ein politischer Sieg wird, hängt
davon ab, ob es der irakischen Regierung gelingt, die schiitischen,
pro-iranischen Milizen in den Griff zu bekommen, die die sunnitische
Bevölkerung vertreiben wollen. Hier keimt schon der nächste Konflikt
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