Rheinische Post: Neuer Skandal um Lebensmittel

Ein Kommentar von Eva Quadbeck:

EHEC ist nicht nur die Abkürzung für einen lebensbedrohlichen
Erreger. Das Kürzel steht auch für einen neuen Lebensmittelskandal.
Die Dioxin-Eier aus dem Winter sind gerade verdaut, da gelangt
verseuchtes Gemüse von Spanien nach Deutschland. Geliefert wurden
biologisch wie konventionell erzeugte Salatgurken mit gefährlichem
Keim. Dies belegt, dass ideologische Debatten darüber, ob biologisch
oder konventionell erzeugte Ware besser ist, nicht lohnen. Die
giftige Lieferung aus Spanien zeigt, dass es nur eine einzige
Möglichkeit gibt, Verbraucher vor ungesunder Nahrung zu schützen:
Kontrollen, Kontrollen und noch mehr Kontrollen. Die Verlierer in dem
neuen Skandal sind wieder einmal die Landwirte. Schon beim
Dioxinskandal mussten sie unverschuldet Verluste hinnehmen. Nun
bleiben die Gemüsebauern auf Tomaten, Gurken und Salat sitzen und
machen herbe Verluste. Die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts, rohe
Tomaten, Gurken und Salat nicht zu verzehren, war dennoch richtig.
Der Schutz der Bevölkerung steht über den wirtschaftlichen Interessen
der Bauern. Dringend notwendig ist, dass diese Empfehlung mit jeder
neuen Erkenntnis über die Ausbreitung des Bakteriums differenziert
und sofern möglich gelockert wird, um den Schaden für die Bauern
möglichst klein zu halten.

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