In Deutschland gibt es 16 Gesetze für den 
Schutz von Nichtrauchern. Aber keinen echten Nichtraucherschutz. Mal 
darf in lückenhaft abgetrennten Kneipenräumen munter weiter gequalmt 
werden, mal ist die Kippe in und vor öffentlichen Gebäuden erlaubt. 
Eine bundesweite Regelung für einen umfassenden, strikten Schutz vor 
dem giftigen Qualm ist daher richtig und überfällig. Rauchen schadet 
und tötet im Extremfall. Für Passivrauchen gilt das ebenfalls. Einen 
wissenschaftlichen Zweifel gibt es daran nicht. Ein einheitliches 
Gesetz zum Schutz vor dem Qualm sollte aber nicht nur aus 
medizinischen Gründen angestrebt werden. In Europa arbeiten die 
Experten seit zwei Jahren an einem EU-weiten 
Nichtraucherschutzgesetz. Im Vertrag von Lissabon wird der EU 
weitgehende Kompetenz zugebilligt. Noch im laufenden Jahr wird eine 
Initiative aus Brüssel erwartet. Im Zuge der Diskussion über eine 
europäische Koordinierung von nationaler Politik ist dies nur 
nachvollziehbar. Dass die deutsche Bevölkerung, die schrittweise vom 
blauen Dunst abrückt, eine strikte Regelung bevorzugt, zeigen 
regelmäßig Umfragen und der überraschend deutliche Volksentscheid in 
Bayern. Breite Unterstützung ist der Politik also gewiss.
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