Die nordrhein-westfälische Schulministerin
Sylvia Löhrmann (Grüne) plädiert für eine gezieltere Differenzierung
der Förderung von Jungen und Mädchen in der Schule. „Es gibt gute
Erfahrungen mit punktueller geschlechtshomogener Arbeit, zum Beispiel
in Tischgruppen oder stundenweise“, sagte Löhrmann der in Düsseldorf
erscheinenden Rheinischen Post (Montagausgabe). Eine solche Lösung
habe den Vorteil, fügte die Ministerin hinzu, dass dann „Mädchen für
sich arbeiten oder an anderen Aufgaben als die Jungen“. „Das ist
sinnvolle, zeitgemäße Differenzierung.“ Koedukation, also den
gemeinsamen Unterricht der Geschlechter, stelle sie aber nicht
grundsätzlich infrage, betonte Löhrmann. Bei der jüngsten
Pisa-Untersuchung hatten in Deutschland im Fach Mathematik Jungen
deutlich besser abgeschnitten als Mädchen. Mädchen haben nach den
Erkenntnissen der Bildungsforscher weniger Vertrauen in ihre
mathematischen Fähigkeiten, sind weniger motiviert und weniger
ausdauernd beim Lernen. Sie glaube aber nicht, sagte Löhrmann, dass
Absolventinnen von Mädchenschulen grundsätzlich ein größeres
Selbstbewusstsein hätten: „Ich kenne zum Glück viele junge Frauen,
die sich viel zutrauen. Die können nicht alle von Mädchenschulen
kommen.“
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://