Ein Kommentar von Detlev Hüwel:
Mit größtmöglicher Geschlossenheit haben SPD, Grüne und FDP ihre
Spitzenkandidaten für die Neuwahl am 13. Mai bestimmt. Hannelore
Kraft kann ebenso zufrieden sein wie Sylvia Löhrmann und Christian
Lindner, dem gestern nur eine einzige Stimme zum 100-Prozent-Ergebnis
fehlte. Die Union kürt übermorgen ihre Nummer eins. An der Wahl von
Norbert Röttgen besteht zwar kein Zweifel, aber wer weiß? Vielleicht
bekommt er für seine unklare Positionierung in eigener Sache doch
noch eins ausgewischt. NRW wird in den kommenden sechs Wochen einen
ebenso kurzen wie harten Wahlkampf erleben. Zwar sieht es so aus, als
würden die Wunschpartner SPD und Grüne das Rennen machen, doch noch
ist das Rennen nicht gelaufen. Die Wähler – mehr als 13 Millionen
können mitmachen – werden darüber entscheiden, wie
Nordrhein-Westfalen in den kommenden fünf Jahren regiert wird.
Zünglein an der Waage könnten die kleinen Parteien sein. Wenn die FDP
in den Landtag kommt, dürfte es auf eine Ampel hinauslaufen. Schaffen
es nur die Linke (mit der die SPD nicht koalieren will) und die
Piraten (die nicht regieren wollen), könnte es zu einer großen
Koalition kommen. Für ein so bedeutendes, aber auch problembeladenes
Land wie NRW wäre das nicht die schlechteste Lösung.
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