Die Gegner des Turbo-Abiturs haben einen
Achtungserfolg erzielt – aber mehr auch nicht. Es ist ihnen offenbar
gelungen, innerhalb eines Jahres die vorgeschriebene Zahl von 66 000
Unterschriften für eine Volksinitiative zusammenzutragen. Zum
Vergleich: Für ein Volksbegehren wie 1978 bei der Koop-Schule wären
eine Million Voten nötig. Wenn die Prüfung der Unterschriften
reibungslos verläuft, muss sich der Landtag mit dem Gesetzentwurf der
Initiatoren für eine Rückkehr zum Abitur nach neun Gymnasialjahren
(G9) befassen. Das aber ist eine reine Formsache, denn die Parteien
lehnen einen solchen Schritt – wie ihn Niedersachsen beschlossen hat
– ab. Tatsächlich würde ein „roll-back“ neue Unruhe in die Schulen
tragen. Dennoch sind Reformen nötig, wie der von Schulministerin
Sylvia Löhrmann einberufene Runde Tisch gezeigt hat. Dazu gehört die
Begrenzung des Nachmittagsunterrichts und der Hausaufgaben. Zur
Umsetzung der Empfehlungen sollte das Land zügig die Rechtsgrundlagen
schaffen.
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