Rheinische Post: Nur ein Viertel der Ex-Opelaner hat festen Job

Fast zwei Jahre nach Schließung des Opel-Werks
in Bochum hat erst ein Viertel der Beschäftigten, denen die
Transfergesellschaft bei ihrer Suche half, einen festen Job. Nur rund
450 Ex-Opelaner hätten eine neue Stelle gefunden, berichtet die
„Rheinische Post“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf informierte
Kreise. Mehr als 1000 früheren Beschäftigten droht damit zum
Jahresende die Arbeitslosigkeit. „Das ist ein enttäuschendes
Ergebnis“, sagte Christiane Schönefeld, Chefin der
NRW-Arbeitsagentur, der Zeitung. „Da hätte ich mehr erwartet.
Insbesondere im ersten Jahr, da waren die ehemaligen Opelmitarbeiter
noch näher am Arbeitsmarkt.“

Unzufrieden sind die Beteiligten vor allem mit dem TÜV Nord, der
die Transfergesellschaft verantwortet. Der wies die Vorwürfe zurück.
Die Konditionen innerhalb der Transfergesellschaft seien so
attraktiv, dass viele die Bezahlung für zwei Jahre erst einmal
mitnehmen wollten und sich erst für die Zeit danach auf dem
Arbeitsmarkt umschauten, sagte Hermann Oecking, Geschäftsführer von
TÜV Nord Transfer. Ein weiterer Hemmschuh sei die mangelnde
Mobilität. Die Menschen seien derart im Ruhrgebiet verwurzelt, dass
sie nicht mal eben umzögen. Oecking erklärte mit Blick auf die
Vermittlungsquote: „Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Ende des
Jahres auf zwei Drittel kommen.“

„Wir beobachten die Entwicklung sehr genau“, sagte gestern ein
Sprecher des Autokonzerns Opel in Rüsselsheim. Es müsse überlegt
werden, wie es gelingen könne,die Vermittlung zu optimieren. Für ein
abschließendes Resümee sei es aber noch zu früh.

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