Die Frauenquote ist ein dirigistisches
Instrument, das nur die wenigsten wirklich attraktiv finden. Kaum
eine Frau mag sich als Quotenfrau titulieren lassen. Nun zum großen
Aber: Ohne Quote geht es nicht. Schon vor zehn Jahren hat die
damalige SPD-Frauenministerin eine Quote erwogen, dann aber
entschieden, den Unternehmen die Chance zu geben, ihre Frauenpolitik
freiwillig und selbstbestimmt zu regeln. Viel getan hat sich seitdem
nicht. Die Frauenquoten in den Top-Jobs sind immer noch mager. Der
Frauenanteil an der Spitze börsennotierter Unternehmen ist im
vergangenen Jahr gerade einmal um 1,5 Prozent gestiegen. Es hat
keinen Sinn, wenn die neue und noch sehr junge Frauenministerin noch
einmal dort anfängt, wo die Politik schon vor zehn Jahren gescheitert
ist. Eine weitere wirkungslose Schleife der Freiwilligkeit sollte
sich Deutschland sparen. Zumal eine gesetzliche Frauenquote für
Führungspositionen längst nicht mehr eine Frage politischer
Korrektheit oder ideologischer Gerichtigkeitsvorstellungen ist.
Vielmehr ist die Quote ein Wettbewerbsfaktor geworden: In immer mehr
EU-Staaten ist sie gesetzlich geregelt und damit Bestandteil der
Bedingungen bei öffentlichen Ausschreibungen.
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