Nach ersten Erfahrungen mit der schnelleren
Integration von Asylsuchenden in den Arbeitsmarkt rechnet die
Bundesagentur für Arbeit damit, dass in diesem Jahr rund 160.000
Bewerber Anspruch auf Beratung und Unterstützung haben werden. Das
geht nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Donnerstagausgabe) aus der Antwort der Bundesregierung auf
eine Anfrage der Grünen hervor. Grünen-Arbeitsmarktexpertin Brigitte
Pothmer nannte es vor diesem Hintergrund einen „schlechten Witz“,
dass es für diesen Personenkreis lediglich an neun Standorten
Modellprojekte für nur einige hundert Menschen gibt. Im Dezember
seien 494 Teilnehmer in Projekten in Augsburg, Bremen, Dresden,
Freiburg, Hamburg und Köln betreut worden, berichtet die
Bundesregierung in dem der Zeitung vorliegenden Papier. Die Hälfte
sei aus Syrien gekommen, fast alle hätten über einen Schulabschluss,
42 über einen Studienabschluss verfügt. Die Modellprojekte seien
inzwischen bis Ende 2015 verlängert und um die Standorte Berlin,
Hannover und Ludwigshafen erweitert worden. Grünen-Migrationsexpertin
Luise Amtsberg sprach von einem „Armutszeugnis“. Die Regierung sei
offenkundig nicht gewillt, die vom Bundestag beschlossene
Verbesserung der Integration von Asylsuchenden in den Arbeitsmarkt
umzusetzen. „Trotz der weiter steigenden Flüchtlingszahlen kürzt sie
die Mittel zur Sprachförderung“, sagte Amtsberg.
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