Nach Ansicht des Deutschen Bundeswehrverbandes
benötigt die Bundeswehr auch nach 2014 Kampftruppen in Afghanistan.
„Wir brauchen eine Reserve, die in der Lage ist, auf Krisen reagieren
zu können“, sagte Verbandschef Oberst Ulrich Kirsch der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montag-Ausgabe). Die Rückverlegung
müsse gut abgesichert sein. „Und dazu werden auch nach 2014
Kampftruppen in Afghanistan benötigt werden“, betonte Kirsch. Die
genaue Größe dieser Reserve lasse sich zwar jetzt noch nicht absehen,
doch schätzt Kirsch, „dass ein Größenumfang von einem verstärkten
Bataillon, also 600 bis 800 Soldaten, mit Sicherheit nötig sein wird,
um jederzeit eingreifen zu können“. Angesichts der absehbaren
Konzentration der USA auf den asiatisch-pazifischen Raum rechnet
Kirsch damit, dass auch auf Deutschland und die Bundeswehr neue
Herausforderungen zukommen. Es werde daher Zeit, die Diskussion über
europäische Streitkräfte voranzutreiben, hob der Verbandschef hervor.
Auch gelte es, für etwaige neue Einsätze aus den Erfahrungen zu
lernen, die in den letzten Jahren in Afghanistan gemacht worden
seien. Offenbar sei Deutschland mit „großer Oberflächlichkeit“ an den
Einsatz am Hindukusch herangegangen. Das dürfe nicht erneut
passieren. Die Ziele müssten auch für den angekündigten Mali-Einsatz
deshalb klar gesteckt werden. „Was wollen wir in Mali eigentlich
erreichen?“, fragte Kirsch und fügte hinzu, dass den Soldaten das
„noch nicht klar“ sei.
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