Rheinische Post:Ökostrom: Energieagentur-Chef kritisiert Regierungspläne / Kohler: Photovoltaik nicht begünstigen

Der Chef der Deutschen Energieagentur (Dena),
Stephan Kohler, hat die von der Bundesregierung geplante Begünstigung
des Solarstroms bei der Strompreissicherung scharf kritisiert. „Es
ist völlig falsch, die Photovoltaik bei der Förderkürzung
rauszunehmen“, sagte Kohler der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Das sind genau die Anlagen, die
am meisten zum Anstieg der Ökostrom-Kosten beitragen“, sagte Kohler.
„Hier ist die Handschrift Bayerns klar erkennbar“, so der Dena-Chef.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Wirtschaftsminister
Philipp Rösler (FDP) hatten sich auf ein gemeinsames Papier zur
Begrenzung der Ökostrom-Kosten geeinigt. Darin ist unter anderem
vorgesehen, die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz für
Neuanlagen, die nach dem 1. August 2013 in Betrieb gehen, auf den
Marktwert des Stroms deutlich zu reduzieren. Ausnehmen wollen
Altmaier und Rösler davon allerdings die Solarstrom-Anlagen.
Dena-Chef Kohler begrüßte dagegen Pläne, auch die Betreiber von
Bestandsanlagen über eine Art „EEG-Soli“ zur Kostenbegrenzung
heranzuziehen. „Wenn man den Betreibern bestehender Anlagen, die
häufig Renditen von über zehn Prozent realisieren, für ein Jahr 1,5
Prozent wegnimmt, geht die Welt nicht unter. Das ist nicht
existenzgefährdend“, sagte Kohler.

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