Rheinische Post: Opferhilfe

Ein Kommentar von Reinhold Michels:

Die seit 1976 hilfreiche Organisation „Weißer Ring“ baut ihre
Angebote zugunsten von Kriminalitäts-Opfern aus und benötigt dazu
weitere ehrenamtliche Kräfte, die am neuen Opfertelefon 116 006
ersten Kontakt mit Geschädigten aufnehmen. Dieser Hinweis steht hier
mit Bedacht am Anfang. Denn eines ist wichtiger denn je: den Blick
zuerst auf das Verbrechensopfer und dessen Nöte zu lenken, ihm die
helfende Hand entgegenzustrecken und dann erst den Verbrecher ins
Visier zu nehmen und ihn die harte Hand von Polizei und Justiz spüren
zu lassen. Im zu Ende gehenden Jahr gab es eine Reihe von
Gewaltexzessen, bevorzugt in U-Bahn-Stationen, so dass man zu dem
Schluss kommen könnte: Die Abkürzung U-Bahn für Untergrundbahn ist
nicht allein Ortsbestimmung, sie steht zumindest nachts für
menschlich Unterirdisches, für die dunkle Seite des alten Adam, der
des Menschen Wolf sein kann. Bei Urteilen gegen vorsätzlich oder
bedingt vorsätzlich handelnde Schläger sollten sich die Gerichte
grundsätzlich am oberen Rand der Strafmaß-Möglichkeiten orientieren.
Jedes Verständnis, jede angemessene Hilfe dem Opfer eines
Verbrechens; keine Toleranz gegenüber dem Verbrecher – auch das heißt
Rechtsstaat.

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Rheinische Post
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