In diesem Land sind Gefahren, die vom
gewaltbereiten Islamismus ausgehen, nie heruntergespielt worden.
Schon gar nicht von der Politik oder den Medien. Kopfschütteln ist
deshalb erlaubt angesichts der Beobachtung, wie sehr sich nicht
wenige „Pegida“-Anhänger in der Rolle gefallen, sie seien die
einzigen, die es besser gewusst hätten. Das ist abwegig, passt aber
prima ins Weltbild von Leuten, welche die Bluttaten von Paris als
Beleg für die Angst vor einer „Islamisierung des Abendlandes“
instrumentalisieren wollen. Sonst passt kaum etwas zusammen bei
„Pegida“, deren Fans gern mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ unterwegs
sind. Das soll den Anschein erwecken, als erhöben sich Unterdrückte
gegen eine autoritäre Obrigkeit. Dabei nehmen die Menschen bloß ihr
Recht auf Meinungsäußerung wahr, das ihnen eine freiheitliche
Verfassung gewährt. Auch die Behauptungen, von der Politik „verraten“
und von einer „Lügenpresse“ missinterpretiert zu werden, dienen nur
einem Zweck: sich als Opfer zu gerieren. Das aber akzeptieren immer
weniger Bürger, wie die vielen Gegenkundgebungen für Freiheit und
Weltoffenheit bewiesen haben. Auch wer gestern nur das Licht
ausmachte, zeigte „Pegida“, wo deren Botschaften bleiben: im Dunkeln.
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