Die Sperrung der Kölner Rennbahn und das
Startverbot für das Erfolgspferd „Danedream“ sind die spektakulären
Folgen eines falschen Umgangs mit der Pferdeseuche, der wohlwollend
verharmlosend genannt werden kann – aber in Wirklichkeit wohl als
verantwortungslos bezeichnet werden muss. Der Erreger der
„Ansteckenden Blutarmut für Einhufer“ schleicht seit mindestens sechs
Jahren in unbekanntem Ausmaß durch die Pferdeställe. Schon vor Jahren
forderten Seuchenexperten von Tierärzten, Pferdebesitzern und
Händlern mehr Aufmerksamkeit für die Pferdeseuche. Einmal infizierte
Pferde tragen das Virus ihr Leben lang, deshalb sollten die
Pferdepraktiker für Blutuntersuchungen werben, durch die infizierte
Pferde gefunden werden können, die oft preisgünstig aus dem Ausland
stammen. Passiert ist wenig: Zum einen, weil Kosten gescheut werden.
Zum anderen, weil die Chance, dass das Pferd nicht erkrankt, recht
hoch ist – ignorieren hatte also Vorteile. Die Bereitschaft, etwas
gegen die Seuche zu tun, ist wenig ausgeprägt. Der Erreger wird nicht
ernst genommen, weil er in manchen Teilen der Welt ein Drittel der
Tiere befallen hat. Dieser Fluch der Untätigkeit erreicht nun auch
Unbeteiligte, weil die Behörden die Rennbahn sperren. Jetzt muss der
Schaden begrenzt und endlich gehandelt werden, sonst gehört die
Pferdeseuche bald zum Alltag.
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