Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit
(VC) hat Konsequenzen aus dem Hackerangriff auf die polnische
Fluggesellschaft LOT gefordert. „Der Fall zeigt, dass das Internet
alles andere als sicher ist“, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Die
Angriffe würden zusehends professioneller und machten auch vor
Fluggesellschaften nicht halt. „Es ist problematisch, wenn Airlines
für ihre Kunden internetbasierte Systeme für Check-in,
Fluginformationen oder Verkauf aufbauen, die direkt mit dem
operativen Betrieb verbunden sind.“ Das biete unnötige
Angriffsfläche.
Die VC fordert auch einen besseren Schutz vor Zugriffen auf die
Flugzeuge. „Die Hersteller versuchen das zwar herunterzuspielen,
allerdings bieten sich überall dort Angriffsflächen, wo Computer mit
einem Zugang zur Außenwelt im Spiel sind“, so Handwerg. Flugzeuge
seien keine abgeschotteten Systeme. „Es gibt Funkverbindungen, etwa
Wartungszugänge, bei denen per Funkverbindung Softwareupdates oder
Flugpläne für ein Navigationsgerät – ähnlich wie beim Auto –
aufgespielt werden. Dieser Datenfunk ist bislang oft nicht
verschlüsselt, teils gibt es sogar Internetzugang.“ Das müssten die
Hersteller ändern. Auch gebe es noch zahlreiche Flugzeuge mit
Airshows, bei denen Passagiere die genauen Flugdaten wie
Geschwindigkeit und Flughöhe ansehen können, die direkt aus dem
Flugzeugsystem ausgelesen werden. „Das bietet unnötige
Manipulationsmöglichkeiten“, sagte Handwerg.
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