Rheinische Post: Planspiel Landarzt = Von Eva Quadbeck

Der große Wurf ist das nicht, was Ärzte und
Kassen in ihrem gemeinsamen Gremium ausgeknobelt haben. Immerhin: Der
erste Schritt für eine bessere Versorgung der Patienten in ländlichen
Gebieten ist getan. Die neue Aufteilung, nach der Kassenarztsitze
vergeben werden, führt dazu, dass sich außerhalb der Städte mehr
Mediziner niederlassen können. Ob sie es auch tun, ist fraglich. Denn
mit der neuen Art zu planen, ist es noch nicht attraktiver geworden,
sich auf dem Land niederzulassen. Junge Ärzte halten Ausschau nach
guten Kitas und Schulen und nach Jobs für ihren Lebenspartner.
Vielfach kann der ländliche Raum dies zumindest nicht in der Nähe der
Praxis bieten. Auch mit der neuen Bedarfsplanung werden sich die
Verantwortlichen in den Kommunen auf dem Land also nicht beruhigt
zurücklehnen können. Sie müssen sich auch künftig anstrengen, um
Hausärzte anzulocken. Bezogen auf die Psychotherapeuten ist der
Beschluss Murks. Schon heute müssen Patienten wochenlang auf Termine
warten, weil es zu wenig Fachpraxen gibt. Das wird sich kaum bessern.

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